Kaffee ohne Krebs

Die heutige Online-Befragung der taz fördert beunruhigend geringes Wissen ihrer LeserInnen zu Tage.

Weit über 50 % bejahen die Frage, ob durch das Rauchverbot in Kaffehäusern nun die Tasse Kaffee ohne Krebsgefahr zu genießen sei.

Das ist völliger Blödsinn! Kaffee selbst beinhaltet Krebsgefahr.
Wie die deutsche Krebsinformation berichtet, entsteht durch die Röstung von Kaffee die krebserregende Substanz Acrylamid. Und wer trinkt schon ein Gebräu aus ungerösteten Kaffeebohnen?
Bekannt geworden ist Acrylamid durch die Untersuchungen von Pommes, Chips und ähnlichem kalorienhältigem Unfug, der, weil billig und fett, gerne, v.a. in der Unterschicht, als Sattmacher zu sich genommen wird. Interessant ist, dass bei einseitigem oder übermäßigem Konsum von Pommes oder Chips sich das Aussehen von Menschen nicht dem Äußeren von Pommes oder Chips annähert, sondern dem Ausgangsmaterial, dem Erdapfel.
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Menschen, die sich einseitig oder übermäßig von Zigaretten ernähren, entgegen unseren jetzigen Erwartungen, sich nicht dem Habitus des Rohstoffs, nämlich der breitblättrigen Tabakpflanze [nicotiana tabacum], annähern, sondern der Abgabeform, der Zigarette selbst.

In der taz-Umfrage geben etwas mehr als 30 % an, dass es ohne Rauch so komisch riecht – nach Pissoir, Parfums, Menschen.
Ein mir persönlich bekannter Ex-Raucher wurde wieder zum Raucher. Auf meine Nachfrage hin, warum, antwortete er: „Ich habe nicht gewusst, wie sehr Wien stinkt. Überall. Ich halte das nicht aus.“

In Ottakring gibt es übrigens eine Hauswand, auf der in großen Lettern steht: „Diese Hauswand ist kein Pissoir“. Wozu also braucht Wien während der euro2008 mehr als 700 mobile Klos?

Mobile Toiletten bei Massenveranstaltungen? Wenn’s sein muss, dann schon lieber Krebs durch Kaffeegenuss.


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