Besitzstandswahrer

Manche Wörter wären echt nicht zu vermissen.

Sie erfreuen sich dennoch ungebrochener Beliebtheit.Hans Rauscher entdeckt im heutigen Standard wieder einmal die Besitzstandswahrer. Den ganzen lieben Tag sieht mich dieses Wort an, breitet sich fett über die ganze Kolumnenspalte und wartet auf eine Reaktion.Die Kolumne ist nicht wert, gelesen zu werden. Besitzstandswahrer sind seit dem Aufstieg der Rechten die gleichen: PolitikerInnen, GewerkschafterInnen und BeamtInnen. Pfründe, Privilegien, Streiks. In einem Atemzug sind dann noch Schmarotzer, und wenn’s ein bisschen skrupellos auch sein darf, die Parasiten. Wir wissen: es geht um Leute mit dem falschen Pass und um Arbeitslose.

Privilegienritter* bei der Arbeit
Privilegienritter* bei der Arbeit

Das System funktioniert prächtig einfach. Hier sind wir, und wir sind gut – ihr die anderen. Der österreichische Journalismus steht freilich über den Dingen: Da sind die, die sich’s gerade massenhaft in der sozialen Hängematte gemütlich einrichten und dort die Privilegierten, kündigungsgeschützt und peinlich schamlos. Zur Erinnerung: 16-Stunden-Arbeitstage und Kinderarbeit wurden nicht abgeschafft, weil sich die ArbeiterInnenschaft an den Standards der Ausgesteuerten orientierten.

Die Spirale dreht sich weiter.

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